Freitag, 7. März 2014

Genmais in Deutschland?

Hallo ihr Lieben!
Lange habe ich nichts von mir hören lassen. Dies lag unter anderem an beruflichen Veränderungen. Für ca. zwei Jahre musste ich so viel schreiben, dass zum Schreiben dieses Blogs einfach keine Fingerfertigkeit mehr vorhanden war. Aber mir geht es gut und die zwei Jahre sind rum. So kann ich mich nun auch wieder diesem Blog widmen.
Und ich möchte direkt mit einem ernsten Thema anfangen, das mich in letzter Zeit beschäftigt hat. Das TTIP Freihandelsabkommen und die damit verbundene Anbaugenehmigung für Genmais.
Sicherlich hat der eine oder die andere von Euch auch schon ein wenig über das besagte Freihandelsabkommen gelesen.  
"In seiner derzeit diskutierten Form gewährt das Freihandelsabkommen (Transatlantic Trade and Investment Partnership, TTIP) ausländischen Investoren weitreichende Klagerechte gegen die Unterzeichnerstaaten. Sobald die Konzerne ihre Eigentumsrechte durch strengere Gesetze oder Verordnungen bedroht sehen, könnten sie dagegen vor ein Schiedsgericht ziehen." (Quelle: www.zeit.de).
Dies ist sicherlich einer der größten Kritikpunkte, bedeutet dies doch, dass jede beliebige Firma aus den USA (etwa Monsanto) Deutschland vor einem geheimen Schiedsgericht auf Schadensersatz verklagen könnte, wenn Deutschland Gesetze gegen die Produktionen der jeweiligen Firmen besitzt. (Dies gilt auf für Fracking, Chlorhühnchen und ähnliche ungesunde Dinge). Für die Kosten müssten die Steuerzahler haften. Gleichzeitig wird versucht, das Freihandelsabkommen den Bürgern dadurch schmackhaft zu machen, dass ein Jobwunder prophezeit wird.
Dass dies nur eine Finte ist, zeigt folgendes Video: Video von "Das Erste"
Wer dagegen protestieren möchte, kann online hier unterzeichnen: https://www.campact.de/TTIP-Aktion
Einhergehend mit dem Freihandelsabkommen hat die Bundesregierung dem Anbau der Monsanto Gentechnik-Maissorte Pioneer 1507 indirekt zugestimmt, indem sie sich bei der EU-Abstimmung bewusst enthielt und so den Weg für den Mais ebnete. Schon 2015 könnte der gentechnisch veränderte Mais hier angebaut werden.
Gleichgültig, ob Genmais nun ungesund, schädlich, invasiv oder sogar Ertragssteigernd ist, stößt mir persönlich schon die Hinterhältigkeit auf, mit der demokratische Grundsätze auf diese Art und Weise ausgehebelt werden. Nicht nur, dass entgegen der Wahlversprechen gentechnisch veränderter Mais nun doch in Deutschland angebaut werden darf, auch wird im TTIP-Abkommen durch die Legitimation eines geheimen Schiedsgerichts jegliche demokratische Entscheidungsgewalt der Länder untergraben, so dass nur die Wahl besteht zwischen Gesetzen anpassen, oder Schadensersatz zahlen. Ein erstes Resultat ist der Anbau von gentechnisch verändertem Mais in Deutschland - entgegen der Wünsche der Mehrheit der Bürger.
Doch auch hier gibt es eine Möglichkeit ein Zeichen zu setzen:
 (Quelle: http://www.bantam-mais.de/fileadmin/files/Bantam/bantam_saatgut_tuetchen2.jpg)
Dies ist eine Bantam-Mais Samentütenvorlage. Denn wo Bantam wächst, darf kein gentechnisch veränderter Mais wachsen.
Das Ganze funktioniert folgendermaßen: Man lässt sich Samen vom Bantam-Mais schenken, oder kauft sich welche. Diese sät man dann im Garten, auf der Terasse oder dem Balkon aus. Auf der Bantam Seite lässt man seinen Standort auf der Karte eintragen und informiert sich über das Vorgehen, wenn in der Umgebung gentechnisch veränderter Mais angebaut werden soll. Je mehr Menschen mitmachen, desto weniger Platz bleibt für den Monsanto-Mais.
Außerdem soll der Mais lecker schmecken und ich finde, er sieht dazu noch dekorativ aus. Sobald sich mir die Gelegenheit bietet, werde ich diesen Mais auch anpflanzen. Warum diese Gelegenheit momentan nicht besteht, erzähle ich Euch in einem anderen Post.
Was haltet Ihr überhaupt von der ganzen Sache?

Montag, 23. April 2012

Hängende Gärten

So langsam fängt ja die Gartensaison wieder an. Einige schöne Tage haben wir schon im Garten verbracht und auch einiges zu tun gehabt. Die Beete wollten nach dem Winter ausgeputzt werden und das Gemüsebeet vorbereitet. Die ersten Erbsen wurden gesät und auf der Fensterbank wachsen auch schon so einige Gemüsepflanzen heran. Außerdem sind die Kartoffeln schon im Boden. Ich werde den Kartoffelturm dieses Jahr noch einmal ausprobieren. Diesmal aber richtig. In den Turm sollen die Kerkauer Kipfler. Im Pflanzland sind Blaue Schweden, Rote Emmalie, Bamberger Hörnchen, Vitelotte und Sieglinde. Jeweils allerdings nur einige wenige Knollen, da unser Platz leider sehr begrenzt ist. Wir haben einen der kleinsten Gärten der ganzen Kleingartenanlage. Dazu noch in Randlage mit sehr großen Bäumen hinterm Zaun. Da kommt zum Gemüseanbau nur ein kleines Fleckchen Erde in betracht.
Was zu unserem nächsten Problem führt. Wir haben einige Erdbeerpflanzen auf diesem kleinen Stückchen Land. Die kommen nun allerdings ins zweite Jahr und werden im nächsten Jahr wohl nicht mehr so gut tragen. Doch Platz für eine Neupflanzung ist auch nicht wirklich vorhanden. Also musste eine Lösung her.
Die war auch relativ schnell gefunden. In so genannten Pflanzbeuteln. Das sind Beutel, die mit Erde gefüllt werden und seitlich Schlitze haben, in die die Pflanzen gesetzt werden. Nach dem Bepflanzen können sie aufgehängt werden. Mit Hilfe eines Gießtrichters werden auch die untersten Pflanzen ausreichend mit Wasser versorgt.


Wir haben unsere Pflanzbeutel mit Erdbeerpflanzen bestückt. Zehn Stück pro Beutel. Ich habe eine Sorte gewählt, die auch dichter gepflanzt werden darf, hoffe aber trotzdem, dass die Pflanzen nicht zu dicht stehen. Aber es will ja alles einmal ausprobiert werden. Die Erdbeeren hängen jetzt am Zaun. Das hat den Vorteil, dass Nacktschnecken nicht so schnell an die Beeren kommen und diese auch keine Druckstellen bekommen können, wenn sie auf dem Boden aufliegen. Es gibt schließlich keinen Boden, auf dem sie aufliegen könnten.
Naja, im Moment sehen die Beutel noch ziemlich unschön aus. Aber wenn die Erdbeeren erst einmal richtig ausgetrieben sind und anfangen zu blühen, sieht man ja kaum noch was von den Beuteln.
Ich bin mal gespannt, wie häufig gegossen werden muss und ob das alles so funktioniert wie vorgestellt. Ich werde euch berichten.

Sonntag, 25. März 2012

Von Veilchen, Bubble Tea, Mulekularküche und Prothesenhaftpulver

Letztes Jahr Anfang April hatte ich euch hier ja schon von den Veilchen auf der Wiese vor unserem Haus erzählt. Auch dieses Jahr blühen sie wieder wunderbar blau. Und natürlich habe ich, wie in meinem damaligen Post beschrieben, wieder einen Veilchensirup aus den Blüten hergestellt. Da ihr ja schon wisst, wie man diesen Sirup herstellt, wollte ich euch dieses Mal ein Rezept zur verwendung des Sirups zeigen.
Natürlich hat dieses Rezept auch eine Vorgeschichte. Und zwar war ich in der vergangenen Woche meine beste Freundin im Ruhrgebiet besuchen. Bei einem Bummel durch die Stadt fiel mir ein Teeladen ins Auge, von dem ich zwar schonmal gelesen, den ich aber noch nie selbst gesehen hatte. Einige von euch kennen ihn bestimmt. Es gibt dort den sogenannten Bubble Tea. Das ist ein Eisteegetränk, in dem kleine Kugeln aus Tapiokastärke oder umhülltem Fruchtsaft schwimmen. Durch den dicken Strohhalm saugt man diese Kugeln mit in den Mund und dort kann man sie je nach Sorte zerkauen, oder platzen lassen. Natürlich gibt es sie in beiden Varianten in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Da ich mich nicht auskannte, habe ich die klassische Tapioka-Variante gewählt. Die schmeckt leicht nach Karamell. Die Konsistenz fand ich dann aber doch etwas gewöhnungsbedürftig und so drehte ich meinen Strohhalm um, damit ich durch das angeschrägte Ende keine Perlen mehr aufsaugte und trank nur den Eistee.
Der war mit allerlei Sirup aromatisiert und schmeckte zwar gut, aber auch etwas künstlich. Und das, obwohl ich den grünen Matcha-Tee gewählt habe. Eine der teuersten Teearten überhaupt.
Trotzdem ließ mich dieses Eistee-Getränk nicht mehr los und so recherchierte ich etwas im Internet. Dort las ich, dass die aufplatzenden Saftkugeln für Anfänger besser geeignet seien. Tja, nun war ich aber nicht mehr im Ruhrgebiet. Wie sollte ich also diese Teevariante probieren. Und ausserdem schmeckt selbstgemachter Eistee sowieso viel besser. Und draußen blühten die Veilchen. Und irgendwie musste es doch möglich sein, diese platzenden Saftkugeln selbst zu machen...
Ich merkt, worauf ich hinaus will?
Genau, ich gebe euch heute das Rezept, wie ihr

Grünen Matcha-Eistee mit Veilchensirup und Pfirsichsaftbobbeln

selber machen könnt.

Möglich wird dies mit Hilfe der sogenannten Molekularküche. Bei dieser Art zu kochen werden chemische Reaktionen genutzt, um spezielle Effekte zu erzielen. Auf diese Weise kann man Kugeln herstellen, die Außen fest und Innen flüssig sind. Im Fall der Bobble wird die Eigenschaft von Calciumchlorid in Wasser genutzt, Alginatbausteine blitzartig hart werden zu lassen. Genauer ist die Herstellung der Bobbeln auf diesem Blog erklärt. Aber auch ich werde mein möglichstes geben, euch zu beschreiben, wie man die Bobbeln macht.

Was ihr für den Eistee braucht:
1/2 Teelöffel Matcha-Pulver (gemahlener grüner Tee)
1 Schuss Veilchenblütensirup (oder einen anderen Sirup nach Wahl)
200ml kaltes Wasser
3-4 Eiswürfel
Strohhalm
einige Veilchenblüten zum Dekorieren.

Gebt einfach alles, bis auf die Dekoration und den Strohhalm, in einen Shaker und schüttelt es gut durch. Fertig ist der Eistee. Wenn ihr Bobbeln mit in das Glas geben wollt, solltet ihr die aber vorher machen. Sonst schmilzt das Eis. Alles ins Glas geben, dekorieren und genießen.

Was ihr für die Bobbeln braucht:
2g Calciumchlorid (dihydrat) (in der Apotheke zu bestellen)
200ml Wasser
100ml Pfirsichsaft (oder einen anderen Saft nach Wahl)
1g Alginat (ca. 1/2 Teelöffel) (hier kommt das Prothesenhaftpulver ins Spiel. Das Protefix Haftpulver für die dritten Zähne besteht nämlich zu 100% aus Natriumalginat. Dieses Alginat wird benötigt, damit der Saft  eine Hülle bilden kann. Falls ihr nicht wisst, woher ihr Alginat bekommt, kauft einfach in der Apotheke zusätzlich zum Calciumchlorid gleich das Haftpulver.)
Eine Wundspritze

Gebt das Calciumchlorid und das Wasser in eine flache Schüssel und rührt um, bis alles sich gelöst hat.
In einen anderen Behälter gebt ihr den Saft. Unter rühren, am besten mit dem Stabmixer, fügt ihr das Alginat hinzu und rührt eine Weile, bis sich alles homogen verbunden hat. Dann wird die Spritze mit dem Saft gefüllt welcher Tröpfchenweise in das Calciumchloridwasser fallen gelassen wird. Dabei müsst ihr ein wenig mit der Höhe tüfteln. Sie sollte hoch genug sein, dass die Tropfen einmal komplett untertauchen, damit der Saft auch überall von einer Hülle umschlossen wird. Im Calciumchloridwasser wird das Alginat an der Außenseite der Tropfen nämlich schlagartig fest und bildet so die Hülle um die Tropfen. Die Bobbeln sind also von Außen Gelartig und von Innen flüssig.
Habt ihr ausreichend Bobbeln getropft, oder ist nicht mehr genügend Calciumchloridwasser über, gießt ihr die Bobbeln einfach durch ein Sieb ab. Wenn ihr das Wasser auffangt, könnt ihr es weiterverwenden.
So, nun noch kurz unter Wasser abspülen und dann direkt in den Tee mit den Bobbeln. Oder, falls ihr sie eine kurze Weile aufbewahren wollt, füllt sie in ein Einmachglas und gebt etwas vom normalen Fruchtsaft hinzu. So sollten sie sich im Kühlschrank eine Weile halten.
Bleibt mir nur noch, euch ein erfrischendes Eistee-Trinken zu wünschen.

Freitag, 2. März 2012

Nie ohne Seife waschen

Vorgestern habe ich zum allerersten Mal vollkommen alleine Seife gesiedet. Und zum allerersten Mal überhaupt eine Seife marmoriert. Das Ergebnis wollte ich euch nicht vorenthalten:


Naja, das mit dem Marmorieren ist noch nicht so perfekt geworden. Nächstes Mal werde ich noch etwas mehr umrühren, damit der Marmoreffekt noch stärker wird. Aber ansonsten bin ich ganz zufrieden.
Die Seife ist aus Kokosfett, Sheabutter und Olivenöl in den Verhältnissen 5 zu 1 zu 1. Und beduftet habe ich sie mit einer Mischung aus Sandelholz, Vanille und Ylang Ylang.
Leider hatte ich keinen Seifenstempel. Da mir die Seifenstücke pur aber etwas zu langweilig waren, habe ich einfach mal versucht, einen normalen Stempel zu verwenden. Ich habe ihn vorher in goldenes Kosmetikpigment gestupst und dann in die Seife gedrückt. Was meint ihr, geht das so? Ich wollte einige der Seifenstücke nämlich verschenken. Und die Beschenkten sollen sich ja auch darüber freuen.

Achja, ich hatte euch ja vor einigen Posts Hütti's Gartenstube vorgestellt. Dieses Wochenende findet dort wieder ein Event statt. Am 3. März von 11-16 Uhr ist dort eine Ausstellung mit dem Namen "Frühlingserwachen". Leider kann ich selbst diesmal nicht dabei sein, denn für mich ist der Weg dort hin doch etwas weit. Aber vielleicht haben einige von euch es ja näher. Bestimmt ist dort wieder alles toll dekoriert.

Mittwoch, 22. Februar 2012

Rosmarinhydrolat, oder - was ist eigentlich eine Kolonnendestille?

Also, so richtig hat das Gartenjahr ja noch nicht angefangen. Zwar steht schon alles in den Startlöchern und ich wälze auch schon fleißig Gartenbücher (in der ganzen Wohnung sind Skizzenblätter und Pflanzpläne verteilt), doch ist die Gartenerde noch zu feucht und gefroren, um sie richtig bearbeiten zu können. Natürlich habe ich schon ein paar Pflänzchen ausgesäät, aber darüber berichte ich dann beim nächsten Mal.
Heute habe ich ein anderes Thema für euch. Und zwar möchte ich euch mal beschreiben, wie man eigentlich Hydrolate herstellt. Für diejenigen, die nicht wissen, was ein Hydrolat ist: Hydrolate sind eigentlich die überbleibenden Wässerchen bei der Gewinnung von ätherischem Öl. Kleine Mengen ätherischen Öls sind in diesen Wässerchen gelöst und machen sie so zu wertvollen Rohstoffen in der Kosmetikherstellung und Pflanzenheilkunde. Aber auch Gerichten kann mit ihnen eine besondere Note gegeben werden. Am bekanntesten ist da wohl das Rosenwasser.
Ätherisches Öl wird meistens mit einer Destille gewonnen. Hierfür wird ein Aromakorb, die sogenannte Kolonne, mit dem duftenden Pflanzenmaterial gefüllt. Die ätherischen Öle werden dann mit Hilfe von Wasserdampf aus den Pflanzen gelöst.
Aber am besten zeige ich euch das mal anhand von Rosmarin:


Ok, was sieht man auf diesem Bild? Fangen wir mal von Links nach Rechts an. Das Kupfertöpfchen Links auf der Butterbrotdose, mit der Spirale innen, ist der Kühler. Darunter steht ein Glastöpfchen zum Auffangen des Hydrolats. Auf dem Spiritus-Campingkocher rechts daneben steht der Kupferkessel, der mit Wasser gefüllt ist. Rechts hinten, das ist der Geisthelm, in dem sich der aufsteigende Dampf sammelt. Darunter, das ist die Kolonne. Die Kolonne ist eine Art Sieb. Das heißt, sie ist unten gelocht, damit der Wasserdampf durch sie hindurch gelangen kann.
Um erfolgreich Hydrolat herstellen zu können, sorgt man erstmal dafür, dass der Spiritustank des Campingkochers mit Spiritus gefüllt ist. (Nicht vergessen, sonst muss man zwischendurch nachfüllen). Dann füllt man den Kessel der Destille mit Wasser. In die Kolonne wird ein Stück Filterpapier oder Küchenrolle gelegt, damit kein Pflanzenmaterial durch die Löcher fallen kann. Nun ist es sinnvoll, das Pflanzenmaterial so klein wie möglich zu machen, damit sich die Oberfläche vergrößert und das ätherische Öl besser herausgelöst werden kann. Da ich getrockneten Rosmarin benutzt habe, konnte ich ihn ganz einfach in der Küchenmaschine häckseln. Frisches Pflanzenmaterial sollte man aber bestimmt besser kleinhacken. Das zerkleinerte Pflanzenmaterial wird nun in die Kolonne gegeben und angedrückt. Keine Angst, dass es zu fest werden könnte, der Dampf sucht sich wohl seinen Weg.
Dann setzt man die Kolonne auf den Kupferkessel. Auf die Kolonne wird der Geisthelm gesteckt. Der Geisthelm wiederum wird mit dem Kühler verbunden. Ich habe dafür noch ein Verbindungsstück extra, dass die Höhe der Kolonne auf der anderen Seite ausgleicht.
Der Kühler hat hinten zwei Öffnungen, an die am besten ein Wasserkreislauf angebracht wird, damit immer kaltes Kühlwasser nachströmen kann. Hierfür befestigt man passende Schläuche an den Öffnungen und sorgt dafür, dass durch die untere Öffnung Wasser hereinströmt und durch die obere wieder abfließen kann. Ich mache das mit Hilfe einer kleinen Aquariumtauchpumpe:


Nun nochmal vergewissern, dass alles ordnungsgemäß zusammengesteckt ist und ein Auffangbehälter bereit steht. Dann die Verbindungsstellen der einzelnen Teile mit einem gemisch aus Roggenmehl und Wasser abdichten. (Das wird traditionell so gemacht.) Schließlich kann der Campingkocher angezündet werden und man kann dabei zugucken, wie das Hydrolat nach dem Kondensieren in der Spirale aus dem Kühler tropft:


Aber bitte nicht weggehen. Schließlich arbeiten wir mit einer offenen Flamme. Nun heißt es Geduld zu haben. Immer mal wieder das Kühlwasser kontrollieren, ob es auch nicht zu warm geworden ist. Sonst Eiswürfel hineingeben, oder Wasser nachlaufen lassen.
Während nun das Hydrolat aus dem Kühler tropft verbreiten sich herrliche aromatische Düfte durch das ganze Zimmer. Aber wie gesagt, das Destillieren dauert eine Weile. Also am besten ein gutes Buch bereitlegen, und zwischen den Kontrollen in Ruhe schmökern. Gartenbücher sind da besonders gut geeignet.
Meine Destille fasst leider nur 0,5 Liter. Das ist auch die einzige Größe, die hier in Deutschland von Privatleuten legal betrieben werden darf. Es kommen also nie nennenswerte Mengen an ätherischem Öl zusammen. Aber das Hydrolat ist umso reichhaltiger, da man die Ölschicht nicht entfernt. Ausserdem wirkt sie leicht konservierend, wenn sie auf dem Hydrolat verbleibt. Das Hydrolat sollte trotzdem am besten in einer sauberen, bis zum Hals gefüllten Braunglasflasche aufbewahrt und möglichst schnell verbraucht werden.
Ich habe mein Rosmarinhydrolat aber mal in eine helle Flasche gefüllt, um es euch zeigen zu können. Bemerkt ihr den schönen Film ätherischen Rosmarinöls auf dem Wasser?


Wer häufiger Hydrolate braucht, für den lohnt sich die Anschaffung einer solchen Kolonnendestille. Aber nicht nur Wasser kann auf diese Weise aromatisiert werden. Es wäre doch mal eine Idee, sich den nächsten Orangenlikör selbst zu machen... ...mit einigen Orangenschalen in der Kolonne und Alkohol statt Wasser im Kessel sicherlich möglich. Ich werde das mal testen.
Außerdem sieht so eine Destille doch echt dekorativ aus.

Sonntag, 22. Januar 2012

Geburtstagskarte stempeln

Kennt ihr das? Man ist zu einem Geburtstag eingeladen und hat keine Karte mehr, die man dazu reichen könnte... Also muss eine gebastelt werden. Ist ja auch viel persönlicher.
Nun, ich bin Neuling auf dem Gebiet des Kartenbastelns. Und des Stempelns. Und von Embossing hatte ich bis vor kurzem auch noch nichts gehört.
Aber ich habe mich herangetraut. Und jetzt wollte ich euch doch mal eine meiner ersten Karten zeigen:


Für diese Karte habe ich eine Standard-Blankokarte mit gewelltem Rand genommen. Diesen habe ich mit brauner Abtönfarbe eingefärbt. Dabei habe ich die Farbe unregelmäßig auch etwas zur Kartenmitte gelangen lassen. Darüber wurde mit einem Hintergrundstempel mit alter Schrift als Motiv kreuz und quer gestempelt.
Dann habe ich ein Stück Bo-Mull mit einer Zackenschere zurechtgeschnitten und die Ränder zwischen Daumen und Zeigefinger ausgefranst. Dieses wurde mittig auf die Karte geklebt. Darüber ein zurechtgeschnittenes Stück Papier aus einem alten Buch, das ich nicht mehr brauchte. Die Ränder wieder mit der braunen Farbe eingefärbt und in die Ecken Ornamente gestempelt.
Ein altes Postkartenmotiv habe ich am Pc rund ausgeschnitten und auf Aquarellpapier ausgedruckt. Die Struktur des Papiers gab dem Ganzen eine hübsche Note. Die Ränder des runden Bildes habe ich mit einer Feile bearbeitet, um der Karte einen Hauch von Shabby-Chick zu geben. In einer genau zum Rund passenden Größe habe ich ein Rechteck aus dem Aquarellpapier geschnitten und bei diesem ebenfalls die Ränder gebräunt. In zwei gegenüberliegende Ecken wurde jeweils eine stilisierte Lilie gestempelt. Eine davon habe ich mit silbernem Embossingpulver bepudert und dieses dann über einer Hitzequelle geschmolzen. (Ich wollte doch das mit dem Empossing unbedingt mal probieren.)
Mit dieser Ecke nach oben wurde das Quadrat auf die Karte geklebt. Darüber das runde Bild.
An den Rand des Bildes kamen noch zwei gekräuselte Bo-Mull-Reste und eine aus Aquarellpapier ausgestanzte zweilagige Blüte, mit gebräunten Rändern. Diese wurde mit Schaumstoffklebepunkten befestigt. Für den 3D Effekt.
Ich weiß, die Karte ist nicht perfekt, aber für den Anfang war ich ganz zufrieden. Und ich hatte eine Karte zum Verschenken. Vielleicht gefällt sie euch ja auch.

Achja, wo ich gerade dabei bin, euch zu fragen, was euch gefällt... Ich hätte mehrere Themen, über die ich als nächstes berichten könnte. Da wollte ich euch doch mal fragen, was ihr gerne lesen würdet.

Zur Auswahl stehen:
-Der Bau einer Grow-Box aus einer Ikea-Kiste
-Die Herstellung eines Hydrolates
-Ein weiterer "Für euch gelesen"-Artikel
und
-Noch mehr selbstgerührte Kosmetik

Natürlich berichte ich auch gerne über andere Sachen. Für Vorschläge bin ich immer offen. Hinterlasst mir einfach einen Kommentar

Donnerstag, 12. Januar 2012

Shower Jelly - Wackelpeter zum Duschen

Huhu ihr Lieben. Wie ihr sicherlich gemerkt habt, hat mein Blog eine kleine Winterpause eingelegt. Im Garten gibt es momentan einfach nicht so viel zu tun, über das sich berichten ließe. Aber bald beginnt ja wieder die Saison und es darf ausgesät und vorgezogen werden. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, habe ich mir gedacht, ich lasse euch einfach an meinen sonstigen Aktivitäten teilhaben. Und da am Montag ein heiß ersehntes Paket mit Rohstoffen für selbstgerührte Kosmetik bei mir angekommen ist, gibt es heute ein Tutorial zum mixen von Shower Jellies.


Wer von euch schonmal in einem Laden einer bekannten Kosmetikmarke war, wird diese Shower Jellies eventuell schon kennen. Für alle anderen: Shower Jellies sind eine Art Wackelpeter, nur etwas fester, und werden statt Duschgel benutzt. Ihr seht meinen ersten Versuch dort oben.
Jetzt aber zu den Zutaten. Im Grunde braucht es nicht viel, um diese Shower Jellies herzustellen:

Zutaten:
250ml Wasser (am besten destilliert)
50ml flüssiges Tensid (Coco Glucoside oder Betain funktionieren sehr gut)
1 Päckchen Götterspeisepulver (beliebige Sorte)
Silikon Muffinförmchen oder Eiswürfelformen

nach Belieben noch
ätherische Öle oder kosmetikgeeignete Duftöle (muss aber nicht, die Götterspeise duftet auch so schon)

TIPP: Wenn ihr kein Tensid habt, oder kaufen möchtet könnt ihr statt dessen auch 150ml Wasser und 150ml Duschgel benutzen.

Und so gehts:
Füllt das Wasser in einen Topf und rührt das Götterspeisepulver hinein. Ich habe Himbeere genommen, weil die rote Farbe so gut zu meiner Rosen-Muffinform passt. Das Ganze muss nun auf dem Herd leicht erwärmt werden, damit sich das Pulver vollständig löst. Aber auf keinen Fall zu heiß werden lassen!
Dann nimmt man den Topf wieder vom Herd und rührt vorsichtig das Tensid oder Duschgel unter. Nicht zu kräftig rühren, sonst schäumts!

Wer mag, kann jetzt noch die duftenden Öle hinzugeben. Und fertig ist unsere Mischung.
Die wird nun in die Muffin- bzw. Eiswürfelformen gegeben und eine Weile stehen gelassen, damit sie schonmal etwas gelieren kann. Danach kommen die Förmchen noch etwa 4 Stunden in den Kühlschrank, damit die Masse richtig hart wird.
Beim Ausformen muss man etwas vorsichtig sein, damit das Gelee nicht reißt. Und fertig sind die Shower Jellies. Wer mag, kann die Pflegewirkung noch aufwerten, indem Kräutertee oder Aloe-Saft statt Wasser genommen wird. Auch Milchpulver unter zu rühren ist möglich. Da sind der Experimentierwut keine Grenzen gesetzt.

Ich hatte, wie schon gesagt, kurz vorher mein Paket bekommen und habe etwas Goldpulver in ein Silikonförmchen gestäubt, bevor ich die Mischung hinein goss. Das Shower Jelly glitzert jetzt schön. Auch das mit dem Milchpulver habe ich ausprobiert. Das hat sich in den Formen aber nach unten abgesetzt. Deswegen die etwas helleren Stellen auf den anderen Jellies.
Achja, das Duschen mit diesen Jellies. Wie benutzt man sie eigentlich? Man kann sie natürlich als Ganzes in die Hand nehmen und sich damit wie mit einem Stück Seife abreiben. Aber das ist eine ganz schön glitschige Angelegenheit. Wer schonmal ein Stück Wackelpeter in der Hand hatte, weiß was ich meine. Am besten ist es, sich eine kleine Menge vom Jelly abzureißen und diese in einen Seifensparer zu geben. Das ist so eine Art länglicher netzartiger Schlauch, den man oben mit einem Band zuziehen kann. Man bekommt ihn für kleines Geld in den meisten Drogeriemärkten. Damit reibt man sich anschließend ab und kann sich vor tollem Schaum kaum noch retten.
Die Jellies selbst bewahrt man am besten in einer Dose auf, damit sie nicht austrocknen. Hat man etwas anderes als Wasser benutzt, ist es sogar am besten, sie im Kühlschrank aufzubewahren, damit sie länger halten. Aber der Aufwand lohnt sich, denn sie machen einfach Spaß.
Euch auf jedenfall auch viel Spaß beim Nachmachen!
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